Anzeige laut Ruck nachgeholt

Giessener Allgemeine
Stand: 31.08.2025, 11:05 Uhr
Von: Stefan Schaal

Pohlheim (srs). Der FC Turabdin-Babylon (TuBa) Pohlheim hat zu dem umstrittenen VIP-Zelt auf dem Sportplatz in Holzheim laut Pohlheims Bürgermeister Andreas Ruck die für einen »fliegenden Bau« erforderliche Anzeige der Inbetriebnahme bei der Bauaufsicht des Kreises nachgeholt.

Ob es sich bei dem Zelt tatsächlich um einen »fliegenden Bau« handelt oder doch eine Baugenehmigung erforderlich ist, befindet sich derzeit wohlgemerkt in der Klärung, worauf eine Sprecherin des Landkreises und ein Sprecher des Regierungspräsidiums gegenüber dieser Zeitung hinweisen.

Ruck äußerte sich am Donnerstag im Pohlheimer Stadtparlament ausführlich zu dem Thema. »Es ist ein fliegender Bau«, sagte er. Die Stadtverwaltung und TuBa stünden in engem Kontakt mit der Bauaufsicht des Landkreises. Die Klärung sei »ein reiner Verwaltungsakt«, werde »sachlich und fachlich« ausgeführt.

Es sei geplant, dass das Zelt bis Herbst für die anstehenden Heimspiele TuBas in Holzheim stehen soll, erklärte der Bürgermeister in einer Antwort auf einen Fragenkatalog der Fraktion der Freien Wähler. Über das VIP-Zelt habe TuBa vier Wochen vor dem Hessenliga-Saisonstart wie auch über das Sicherheits- und das Parkplatzkonzept bei einem Termin auf dem Sportgelände in Holzheim mit Vertretern des Ordnungs- und Bauamts gesprochen.

Ruck widersprach der Annahme der Freien Wähler, dass der Ort des VIP-Zelts im Flächennutzungsplan als Grünfläche ausgewiesen sei. Es handle sich um ein Sondergebiet für Freizeit und Sport, erklärte der Bürgermeister. Eine naturschutzrechtliche Genehmigung im Vorfeld des Zeltaufbaus habe es nicht gegeben, es seien nur »ein kleines Teilstück einer Hecke und ein paar Brennnesseln« entfernt worden.

Zur Kritik der Freien Wähler, dass Gremien wie der Magistrat und das Stadtparlament über den Aufbau des Zelts nicht informiert worden sind, erwiderte Ruck, bei derartigen Maßnahmen wie auf dem Sportplatz in Holzheim handle es sich schlicht um das Tagesgeschäft der Verwaltung, »das hat mit den Gremien nichts zu tun. Deshalb ist der Magistrat auch nicht eingebunden worden«.

Ruck warf den Freien Wählern vor, das Thema »für die Kommunalwahl ausschlachten« zu wollen. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass der FC Turabdin-Babylon Pohlheim eigentlich nach einem Beschluss des Stadtparlaments von November 2022 längst in Watzenborn-Steinberg an der Neumühle seine Heimspielstätte haben müsste. Dies scheitert derzeit bekanntlich noch an einem Rechtsstreit zwischen der Stadt Pohlheim und dem FC Gießen.

»Gäbe es den ganzen Stressfaktor mit dem Sportplatz an der Neumühle nicht«, sagte Ruck, »wäre die Situation vielleicht eine ganz andere.« Eigentlich, so erklärte er, »sollten wir stolz sein, dass Fußballvereine aus Pohlheim in der Hessenliga spielen. Wir sollten alles dafür tun, was in unserer Macht steht, dafür den Rahmen zu schaffen«. Leider gewinne er den Eindruck, dass in diesem Fall TuBa »Steine in den Weg gelegt werden, das ist sehr schade«.